»Chew. Bulle mit Biss!«

Krimis um Polizisten gibt es viele. Krimis um Polizisten mit speziellen Macken ebenso. Gute Krimis um Polizisten mit speziellen Macken sind selten. Noch seltener: Als Comic.

»Chew. Bulle mit Biss!« ist eine Serie rund um Tony Chu, einen »Cibopath«. Ein »Cibopath« erhält bei jedem Bissen, den er sich zu Gemüte führt ein Gefühl dafür, woher das Essen bzw. der Happen stammt, er bekommt all die Sinneseindrücke mit, die in dem Happen gespeichert sind – was zumindest bei Leichenteilen oder Fleisch manchmal ganz nützlich sein kann, für den liniengetreuen Polizisten, der ausschliesslich »rote Bete« zu sich nehmen kann ohne von mentalen Eindrücken erschlagen zu werden. »Chew. Bulle mit Biss!« weiterlesen

Kino für die Ohren

In den nächsten Tagen werden wieder einige sehr gute Hörspiele im Radio gesendet. Für mich als Hörspiel-Fan ist das natürlich ein wahres «Freudenfest».
Hier einige Tipps, die ich im Internet gefunden habe:

Karin Fossum: „Fremde Blicke“
(29.03. / 21:05 Uhr / NDR Info)

Ludwig Thoma: „Der Wittiber“
(23.03. & 24.03. / 20:30 Uhr / Bayern2Radio (zweiteilig))

Christoph Zapatka: Ein unmoralisches Angebot oder „Business as usual“?
(25.03. / 22:05 Uhr / SWR2)

Max Frisch: „Herr Biedermann und die Brandstifter“
(25.03. / 22:00 Uhr / MDR Figaro)

Alfred Andersch: „Fahrerflucht“
(26.03. / 22:00 Uhr / WDR 3)

George Tabori: „Mutters Courage“
(27.03. / 20:04 Uhr / SR 2)

Pea Fröhlich: „Rosas Liebe“
(23.03. / 18:30 Uhr / Deutschlandradio Kultur)

Aldo Nove: „Amore mio infinito“
(24.03. / 23:05 Uhr / WDR 3)

Alfred Bester: „Demolition“
(24.03. / 22:05 Uhr / Nordwestradio)

Felix Mitterer: „Mord in Tirol“
(26.03. / 20:30 Uhr / Bayern2Radio)

Philip Roth: „Täuschung“
(26.03. / 20:05 Uhr / NDR Kultur)

Gefunden im Radiomagazin des «phonostar»

Krimi für die Ohren – 3. Teil

Nachdem ich bereits seit der ersten Folge des «Radiotatortes» in vollen Zügen genossen habe und auch die zweite Folge meine Begeisterung noch steigern konnte, geht es heute Abend in die dritte Runde.

Leider wird die heutige Folge mit dem originellen Namen « Himmelreich und Höllental» wieder nicht zum Download angeboten. Bisher konnte man offiziell nur den ersten Teil herunterladen. Eigentlich schade.

Wie man der ARD-RadioTatort-Seite jedoch entnehmen kann, soll es im Sommer eine zu erwerbende CD-Edition geben – immerhin eine gute Aussicht.

JUSOO – Interview mit Marc Kalbermatter

Hier inzwischen das zweite Interview mit Marc Kalbermatter… :-)

01. Was unterscheidet dich als Kandidaten der JUSO von den Jung-Kandidaten der anderen Parteien?
Ich bin ein Überzeugungstäter und kein Alibikandidat, dh. ich bin nicht auf der Liste um irgendjemandem einen Gefallen zu tun, sondern weil ich es wichtig finde, das ein Wechsel in der nationalen Politik stattfindet. Es macht mir Sorgen, dass die Schere zwischen Arm und Reich sich zunehmend öffnet, während Manager sich schamlos bedienen und während die Bürgerlichen versuchen, den Gutverdienenden Billigsteuertarife zuzuschanzen. Um vom sozialen Problem und ihrer eigenen unverantwortlichen Politik abzulenken, missbrauchen die Rechtspopulisten alle möglichen Minderheiten als Sündenböcke. Es braucht dringend einen Wechsel in Bern.

02. Mit welchen Parteien würdest du zusammenarbeiten, wenn es der Sache dient?

Grundsätzlich bin ich offen für eine Zusammenarbeit, sofern sie Minderheiten, dem Umweltschutz, sozial Benachteiligten oder anderen Zielen dient, die wir verfolgen. Dafür sind allerlei Koalitionen denkbar. Niemals zusammenarbeiten würde ich mit der rechtsextremen PNOS und mit einem Teil der SVP-Exponenten, da ich rassistische und xenophobe Stimmungsmacherei im keinem Fall gutheissen und akzeptieren werde.

03. Bei welchen Sachgebieten möchtest du wenn möglich keine Kompromisse machen? Bei welchen wären Kompromisse denkbar?
Keine Kompromisse mache ich bei Projekten, welche die Chancengleichheit verkleinern, Minderheiten diskriminieren oder eine Umverteilung von unten nach oben fördern. Ich stehe für eine offene, soziale und fortschrittliche Schweiz ein, und wer diese bedroht, darf nicht mit meiner Unterstützung rechnen.
Kompromisse sind denkbar, wenn sie die einzige Möglichkeit darstellen, um Schlimmeres abzuwenden oder wenigstens einen Teilerfolg zu erzielen. Kompromisse sind in der Schweizer Politik häufig anzufinden, und solange man nicht die eigenen Überzeugungen verraten muss, sollte man grundsätzlich offen dafür sein.

04. Was möchtest du nach 4 Jahren im Nationalrat für ein "Erbe" hinterlassen?
Ich möchte eine Quellensteuer eingeführt haben, die verhindert, das Personen am Ende des Jahres in finanzielle Probleme geraten, weil das Geld schon weg ist. Steuererklärungen  würden für die kleinen bis mittleren Einkommen bei den meisten Personen zu einer Rückzahlung führen statt zu Nachforderungen.
Des weiteren möchte ich eine Steuerharmonisierung  herbeiführen, welche die ruinösen Steuerwettbewerbe zwischen den Kantonen beendet. 
Die Ausgestaltung der Steuern muss stark progressiv sein, das heisst dass die Steuern mit dem Einkommen steigen müssen. Das Existenzminimum muss steuerfrei werden und Pauschaltarife für Reiche gehören abgeschafft.
Drittens würde ich mich dafür einsetzen, dass alle die Möglichkeit haben, eine gute Ausbildung zu absolvieren. Das bedeutet konkret eine Verpflichtung für Betriebe, sich an den Kosten für Lehrstellen zu beteiligen, wenn sie nicht selber Leute ausbilden. Leute die studieren wollen,  müssen zinslose Darlehen erhalten und die Studiengebühren dürfen auf keinen Fall ansteigen.
Schlussendlich muss es Familien möglich sein, Arbeit und Kinder unter einen Hut zu bringen, ohne in die Armut zu sinken. Die Rahmenbedingungen dafür (Kinderkrippen, höhere Kinderzulagen, Blockzeiten in der Schule, Tagesschulen etc.) müssen gefördert werden.

05. Wer ist dein politisches Vorbild?
Das gibt es so nicht, aber in der Walliser Politik ist mir der ehemalige SP-Grossrat Beat Jost ein Vorbild. Ihm zuzuhören, wie er seine politischen Gegnern mit den besseren Argumenten geschlagen hatte, war ein Vergnügen.

Marcs offizielle Webseite findet sich hier: http://www.kalbermatter.li/marc/index.php

Wird Blocher abgewählt?

Der Endspurt bei den Schweizer Wahlen macht sich vielerorts bemerkbar. Auch bei der sogenannten «Schweizerischen Volkspartei», deren einziges «Zugpferd», Christoph Blocher anscheinend abgewählt werden soll. An und für sich wäre dies wohl nicht das schlechteste, was der Schweiz passieren könnte.

Wobei, wenn man sich über die «Wahlkampfstrategie» der SVP seine Gedanken macht (Ausländer sind alle böse, böse und gehören nicht in die Schweiz), dann vermag es zu verwundern, wenn sie nicht wieder eine hohe Anzahl an potentiellen Stimmen (und Seelen) fangen können. Helfen wird dabei sicher das mittlerweilen legendäre SVP-Wahlkampf-Video (Infos hier… / und hier…) welches allerdings inzwischen mit Gerichtsbeschluss «offline» geschaltet wurde.

Die SVP hat Christoph Blocher in den Bundesrat gehievt. Eigentlich hat sie nun zwei Probleme. Der «starke» Mann, an vorderster Front das Vaterland verteigend, fehlt und eigentlich müsste die SVP nun auch die Bundespolitik der anderen Parteien mittragen. Tut sie aber nicht. Okay, das hat sie auch schon mit ihrem einen Bundesrat – von einigen SVPlern liebevoll «halber Bundesrat» (Quelle u. a. http://www.andigross.ch/html/site268.htm) genannt – nicht getan.

Schuld an der ganzen Misere sind die Netten, die Linken, die Frauen und vermutlich auch alle Jugendlichen, die leichter bekleidet sind, als der IQ gewisser Politiker hoch ist. Und natürlich sind auch die Ausländer schuld. Wer denn sonst. Wer sonst würde die Sozialwerke «missbrauchen», die abendländische Kultur «verwässern» oder Verbrechen begehen. Ausländer sind schlimm. Ausländische Sozialhilfe-Empfänger sind noch schlimmer. Ausländische, kriminelle Sozialhilfeempfänger sind noch schlimmer. Genau das sugeriert die JSVP Basel in einem höchst umstrittenen Werbespot (Infos hier: http://obwaldner.blogspot.com/2007/08/weiter-mit-der-svp-hetzkampagne.html).

Natürlich hat sich die SVP für diesen Wahl-«Kampf» etwas ganz besonderes ausgedacht: Ein «Vertrag mit dem Volk» soll es sein, soll die älteren Generationen auf ihre Seite locken und die jungen Konservativen in ihrer Meinung bestärken, nur die SVP könne dem Lande helfen.

Für Bundesrat Blocher ist der mediale Rummel natürlich sehr willkommen. Mehr gratis PR würde er sonst nicht bekommen. Und auch, wenn die SVP jetzt von einem Geheimplan redet, Blocher abzuwählen. Schadet ihm dies nicht. Der Mitleidseffekt ist in jedem Fall auf seiner Seite.

Die SVP denkt, sie würde das Volk vertreten. Tut sie nicht. Mich vertritt sie nicht. Und auch Blocher ist nicht mein Bundesrat. Mir gefällt ihre/seine Politik nicht. Die Art, Menschen zu manipulieren liegt mir nicht.

Und vielleicht wäre es ganz gut, wenn er abgewählt würde. Das wird natürlich nicht passieren. Aber man wird ja noch träumen dürfen.