Halb oder Ganz?

Erstaunlich ist, dass es angesichts der massiven Verfehlungen von Widmer-Schlumpf und der zahlreichen Differenzen, die es zwischen ihr und der Landespartei gibt, bei der Berner SVP kaum Widmer-Schlumpf kritische Stimmen zu hören gibt. Ob das etwas mit dem fraktionslosen Abweichler und halben SVP-Bundesrat Samuel Schmid oder Ursula Haller zu tun hat?

Im sogenannten „Blog“ morgarten.info mal wieder gefunden und herzhaft gelacht. Man kann sich ja auch immer selber disqualifizieren… Weitere, qualitativ hochstehende Ergüsse ^^, finden sich im Artikel – und natürlich auch im Blog selber :)

(Wer Ironie im Artikel findet, hat gewonnen. Er darf nun auf die Autobahn spielen gehen. ^^)

Unterstützung für Widmer-Schlumpf

Auch wenn es die SVP immer noch nicht begriffen hat: Bundesrätin Widmer-Schlumpf wurde rechtens gewählt. Damit können sich aber die Blocher-Getreuen nicht abfinden.

Deshalb findet am kommenden Freitag 11. April 2008 zwischen 14.00-15.30 Uhr in Bern auf dem Bundesplatz eine Solidaritätskundgebung für Eveline Widmer-Schlumpf statt. Organisiert wird die Kundgebung von alliance F – Bund Schweizerischer Frauenorganisationen.

Protestkundgebung in Bern (PDF, 140KB) / Weitere Informationen…

Opposition? Na und?

Auch zwei Tage nach der Demütigung des – definitiv – abgewählten Bundesrates, gibt sich die «wählerstärkste» und «volksnahe» Partei immer noch als kleines, trotziges Kind zu erkennen, das den Parlamentswillen nur ungerne akzeptiert und diesen nun für ihren Gang in die «Opposition» ausschlachtet.

Dabei vergessen die machtgierigen und verblendeten «Volkspolitiker» offenbar einige Punkte und rücken sich die Realität – wie sie das ja schon so oft tun – ganz nach eigenem Belieben zurecht.

«Volkswille missachtet»

Der Wille des Volkes wurde keineswegs missachtet. Zudem stellen knapp 30 % Wählerschaft keine Mehrheit dar. Und auch diese 30 % Wählerschaft steht nicht voll hinter Bundesrat Blocher oder den anderen Hardlinern aus Zürich. Viele fühlen sich sonst mit der Partei verbunden. Allerdings hat sich die Partei mit ihrer Personifizierung – Blocher = SVP – selber den dünnen Ast abgesägt, auf welchen sie sich begab. Denn, auch ein Blocher sollte sich an die üblichen Gepflogenheiten halten, auch wenn dies vielleicht für einen Bundesratsbruder nicht gelten muss…

«Konkordanz»

Was die lieben strammen «Parteisoldaten» aus Zürich oft in den letzten Stunden vergessen ist, dass alle anderen Parteien ihnen sehr wohl zwei Bundesratssitze zugestehen. Sich aber gegen eine Wahl von Blocher gestellt haben. Blocher wurde damals unter massivem Druck in den Bundesrat gehievt und hat sich nie von seiner Oppositionsführer-Rolle losgelöst. Warum auch?

«Opposition»

Jetzt will die «Volkspartei» also in die Opposition. Nur was heisst das für eine Partei, die sich so stark auf einen einzigen «Führer» versteift und der keine Alternative duldet. Was bedeutet das für eine Partei, die gemässigtere Kräfte aus Kommissionen ausschliesst oder ihre eigenen zwei Bundesräte – zwei hat sie ja immer noch! – aus den eigenen Fraktionen ausschliesst?

Natürlich kann sie nun den Staatsbetrieb lahm legen. Nur irgendwann werden die blinden Blocher-Wähler einfach merken, dass sie dem falschen «Führer» gefolgt sind. Es ist nur eine Frage der Zeit.

Weitere lesenswerte Artikel:

Lieber ehemaliger Bundesrat…

Lieber ehemaliger Bundesrat

Heute ist ein Glückstag. Nein, nicht Ihrer. Aber einer für die restliche Schweiz, für die restlichen etwa 70 % Wähler, die nicht der sogenannten Volkspartei – und Ihnen notabene – die Stimme gegeben haben.

Sie wurden abgewählt. Sie haben gegen eine wild gesetzte Kandidatin haushoch verloren. Kein schöner Abgang. Aber Sie sind ja ein harter Mann. Der Hardliner der Volkspartei. Der sich auch nicht zu schade ist, mit der Unwahrheit zu spielen, um die Massen zu manipulieren, äh, zu informieren (Beispiel hier oder hier).

Ihre Partei gehört zu den wohl fremdenfeindlichsten politischen Gruppen die es in unserer unmittelbaren Umgebung gibt. Natürlich gibt es immer noch «Schafe», die das nicht so sehen. Die reden dann von Meinungsfreiheit und meinen damit eigentlich Ihre populistischen Reden.

Tja, was sollen Sie, lieber abgewählter Bundesrat, nun mit Ihrer Freizeit (und all Ihrem Geld) anfangen? Vielleicht beweisen Sie nun einmal, was Demokratie wirklich bedeutet: Treten Sie mit Würde zurück. Machen Sie Platz für eine menschliche Politik.

JUSOO – Interview mit Laura Kronig

Ich schreibe ja bereits seit einigen Tagen für das Webblog der JUSO Oberwallis. Da liegt es Nahe, auch für mein Blog die Politik nicht weiter auf das Versagen der «SVP» (Schweizerische Versager Partei aka «Schweizerische Volkspartei») zu reduzieren. In den kommenden Einträgen werde ich kleine Interviews veröffentlichen, die ich den einzelnen Kandidaten zugeschickt habe.

Interview mit Laura Kronig

01. Was unterscheidet dich als Kandidaten der JUSO von den Jung-Kandidaten der anderen Parteien?
Ich habe politische Erfahrung (Grossrat Wallis) und da regelmässig an Sessionen und Komissionssitzungen teilnehme, weiss ich bereits genau, wie der politische Zirkus läuft.
Zudem habe ich Ideen und Visionen und nicht bloss ein inhaltsloser Slogan («Meh Oberwallis», bzw. für zwei Sitze im Oberwallis).

02. Mit welchen Parteien würdest du zusammenarbeiten, wenn es der Sache dient?
Ich würde nicht mit Parteien zusammenarbeiten, sondern mit Personen, die für meine Argumente offen sind und die demokratischen Grundwerte achten.

03. Bei welchen Sachgebieten möchtest du wenn möglich keine Kompromisse machen? Bei welchen wären Kompromisse denkbar?
Im Umweltbereich, konkret bei der Umsetzung der Alpeninitiative bin ich zu keinen Kompromissen bereit. Seit 2004 sollte Verlagerung von der Strasse auf die Schiene umgesetzt sein, dass darf nicht mehr weiter ausgeschoben werden!!
Ansonsten… ich habe bei den meisten Sachgeschäften eine eigene Meinung und konkrete Vorstellungen, bin mir allerdings bewusst, dass man im politischen Alltag immer auch einen Schritt auf den anderen zugehen muss, um etwas zu erreichen.

04. Was möchtest du nach 4 Jahren im Nationalrat für ein "Erbe" hinterlassen?
Die Alpeninitiative ist umgesetzt, Blocher ist nicht mehr im Bundesrat, Sturmgewehre stehen im Zeughaus, die Schweiz verfügt über eine faires nationales Stipendienwesen und einen gesetzlichen Mindestlohn, von dem man leben kann.

05. Wer ist dein politisches Vorbild?
Ich habe kein konkretes politisches Vorbild.

Danke Laura :-)

Lauras offizielle Webseite findet sich hier.