Von Super-Nannys und Super-Mamis

Als ich so letzthin auf meinem Lieblingssessel vor dem Fernseher sass und mir meine liebe Agatha gerade die Füsse massiert hat, da sah ich auf einmal ein rassiges Mädel mit Brille auf RTL. Ich guckte der also ein wenig zu – wobei es da ja nicht so viel zu gucken gab. Es war ja erst 20:15 Uhr und ausserdem war das Mädel da nicht alleine. Nein! Da waren noch andere Frauen – oder vielmehr nett anzusehende kleine Mädchen, Girlies nennt man die wohl heute. Jedenfalls waren die nett anzusehen. Bis die einmal den Mund aufgemacht haben…

Was die Mädchen dann da für grosse Töne spuckten, das hatte ich in meiner ganzen Journalistenzeit nicht erlebt. Auch Agatha hatte den Kopf gen Bildschirm erhoben. Sie wusste natürlich, was für einen Schmarrn’ ich mir da ansah: Die Super-Nanny!

Dann kam natürlich, was immer kommen musste und meine Agatha klärte mich über die Sendung auf. Und nach etwa zwei Stunden, drei Kopfwehpillen und einer kleinen blauen Pille für danach (ihr wisst schon…) wusste ich, um was es in der Sendung ging.

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Eine Schweigeminute…

Gerade eben habe ich wieder einmal durch Graham Greenes’ Buch „Der stille Amerikaner“ geblättert… Das untenstehende Mail habe ich kurz nach den Anschlägen vom 11.09.01 erhalten… Jeder darf sich selber seine Meinung dazu bilden…

Falls Dir die schrecklichen Ereignisse vom 11. September 2001 immer noch zu Schaffen machen, nimm dir 2 Minuten Zeit um den 3.000 zivilen Opfern von New York, Washington und Pennsylvania zu gedenken.

Wo Du gerade so schön dabei bist, kannst Du auch gleich noch 13 Schweigeminuten für die 130.000 irakischen Zivilisten einlegen, die 1991 unter dem Kommando von Präsident George Bush Sr. umkamen.

Dann kannst du daran denken, wie die Amerikaner danach in den Strassen gesungen und getanzt, gefeiert und geklatscht haben.

Jetzt ist es an der Zeit weitere 20 Schweigeminuten für die 200.000 iranischen Zivilisten einzulegen, die in den 80ern von Irakern mit US-gesponsorten Waffen und Geld geopfert wurden, bevor Amerika die Richtung wechselte und seine irakischen Freunde zum Feind erkor.

Du solltest dir noch weitere 15 Minuten nehmen, um den Russen und 150.000 Afghanen zu gedenken, die von den Taliban getötet worden, die ihre edle Ausbildung und Unterstützung von der CIA bekamen.

Dann wären da noch 10 Schweigeminuten für die 100.000 zivilen Opfer der amerikanischen Atombombenabwürfe über Hiroshima und Nagasaki im Zweiten Weltkrieg.

Du hast jetzt eine Stunde lang geschwiegen. 2 Minuten für die getöteten Amerikaner in New York, Washington und Pennsylvania und 58 Minuten für deren Opfer auf der ganzen Welt.

Falls dir die Relationen immer noch nicht vollständig bewusst sind, kannst du noch eine weitere Schweigestunde für die Opfer des Vietnam- Krieges draufschlagen. Oder für das Massaker in Panama 1989, bei dem amerikanische Truppen arme, unschuldige Dörfler angriffen um 20.000 Obdachlose und tausende Tote zu hinterlassen. Oder für die Millionen von Kindern, die ob der Unterversorgung durch das US-Embargo gegen den Irak und Kuba starben.

Oder für die Hunderttausenden, die bei US-finanzierten Bürgerkriegen (Chile, Argentinien, Uruguay, Bolivien, Guatemala, El Salvador – um nur ein paar wenige Beispiele zu nennen) ums Leben kamen.

Und jetzt können wir noch mal über Terrorismus reden…