Tops und Flops…

Zugegeben: Wenn ich eine persönliche Top- und Flop-Liste zusammenstellen müsste, so wären die letztgenannten wohl in der deutlichen Mehrheit. Und nein, nicht alle Flops haben mit der sogenannten «Volkspartei» (SVP) oder deren Vize und Bundesrat ad (Blocher) zu tun. Nicht alle. Aber doch einige… Und dann gibt es wiederum Dinge, die man nicht als Flop oder Top bezeichnen darf…

Flop: «Anti»-Minarett-Initiative…

Ja, eigentlich wollte ich über diese unsägliche, gefährliche und äusserst naive Initiative, lanciert von erzkonservativen Politikern der Volkspartei und der EDU, nichts schreiben. Aber ich muss es nun dennoch. Es gibt ja nun einige Zeitgenossen, die denken, mit dieser Initiative würde einer «schleichenden» Islamisierung Einhalt geboten oder damit würden Muslime besser integriert. Natürlich ist das blanker Unsinn. Aber es scheint so, dass es nach dem «Kalten Krieg» neue Feindbilder braucht. Was wäre wohl die SVP wenn sie sich wirklich mit Problemen auseinandersetzen müsste?

Am besten wird es im «Bürger Herold» ausgedrückt:

«(…)es gehe hier nicht bloß um Ängste, sondern um Ängste, die gezielt mobilisiert würden – eine feine Unterscheidung»

Besser hätte ich das wohl auch nicht ausdrücken können.

Top: Die Stunde des «iPhone»-Killers…

Handys gibt es ja inzwischen wie Sand am Meer. Handys, die es mit dem legendären Apple-Phone aufnehmen können – zumindest in hardwaretechnischer Sicht – auch. Handys allerdings, die es sowohl hardware- als auch softwaretechnisch schaffen, sind rar. Zu dieser raren, aber immer grösser werdenden Gattung, gehören Handys mit dem von Google mitentwickelten Betriebssystem «Android». Ich selber besitze ja auch so ein geniales kleines Telefon und muss sagen, Apple sollte sich warm anziehen!

Flop: Telekommunikationsunternehmung «Orange»

Ich bin auf mein Mobiltelefon angewiesen. Nicht etwa, weil ich ständig Kurznachrichten, «SMS», verschicken muss/will/sollte. Nein, weil ich oftmals in den Bergen, der Fotografie wegen, unterwegs bin. Da bin ich natürlich auf ein gutes Netz angewiesen und was soll ich sagen: Orange besitzt das leider (noch?) nicht.

Nun ja, das wäre ja nicht allzu schlimm. Aber da hat sich doch eine offenbar frisch angestellte Callcenter-Agentin erdreistet, mir zu sagen, dass «Orange» ja eigentlich nur an meinem Vertragsstandort (ergo meinem Wohnsitz) Empfang bieten müsse. Meinen Konter, dass ich ja dann auch nur einen Festnetzanschluss bräuchte, ignorierte die hörbar überforderte Mitarbeiterin schlichtweg. Der Grund meines Anrufs: Ich wollte frühzeitig aus meinem 24-Monate-Vertrag aussteigen, was sich «Orange» natürlich saftig vergolden lassen wollte. Sie verlangten, nach einer Laufzeit von 12 Monaten (sic!) immer noch die gleiche Summe wie wenn ich z. B. nach dem ersten Monat hätte kündigen wollen. Die alte Leier vom stark subventionierten Mobiltelefon, dessen Kosten sie erst einmal wieder hereinholen müssten, akzeptiere ich nicht und hören kann ich sie eh schon lange nicht mehr.

Die Mobilfunktarife in der Schweiz sind unanständig teuer. Zu teuer für meinen Geschmack. Aber immerhin bietet jetzt der einzige und auch bessere Konkurrent «Swisscom» eine interessante, echte(!) Flatrate für Mobilfunkkunden an. Die kostet zwar auch etwas, aber immerhin hat man dort das bessere Netz und vor allem den netteren Service. Das Jahr 2010 wird voraussichtlich das letzte bei Orange sein, sollte sich dort nicht etwas tun. Aber so etwas erwarte ich nach deren Fusion mit «Sunrise» ja eigentlich nicht mehr.

Top: «Fotografie» mit meiner Nikon D90

Okay, dieses «Top» ist jetzt mal wirklich sehr persönlich gehalten. Im Mai habe ich mich nach langer Recherche dazu durchgerungen mir eine digitale Spiegelreflexkamera zu kaufen. Es wurde eine «Nikon D90», die ich inzwischen um allerhand Zubehör erweitert habe. Wenn ich dann mal Zeit finde oder einfach nur abschalten möchte, fahre ich in die Berge und knipse ein wenig drauf los. Die Resultate können dann auf einer eigens hierfür eingerichteten flickr-Seite besichtigt werden. Witzigerweise gelingen mir die besten Schnappschüsse nicht etwa entfernten Orten. Die meisten Aufnahmen, insbesondere die Makro-Aufnahmen, stammen aus meinem Garten…

Flop: Die TV-Landschaft 2009

Auch im bald mal abgelaufenen Jahr haben sich die viele Medien und TV-Anbieter nicht gerade mit Rum bekleckert. Aber das war ja wohl eh nicht ihre Absicht, oder?

Nun habe ich letzthin per Zufall die Seite http://www.fernsehkritik.tv/ entdeckt, die sich mit dem Phänomen «Fernsehen» auseinandersetzt. Und was soll ich sagen? Die Macher bemühen sich und noch nie war ich von einem Podcast so gefesselt wie von dem ihrigen. Gratulation. All das, was ich in TV-Sendungen kritisiere, wird dort ebenfalls behandelt.

So gesehen ist dieser «Flop» schon fast wieder «top». Aber auch nur, weil es fernsehkritik.tv gibt.

Von Indern in der SVP

Gerade Heute ist ein interessanter Artikel in der Online-Ausgabe des «Tagesanzeigers» zu lesen. Darin geht es um einen adoptierten Inder, der nun in der SVP Politik macht und wohl auch ein wenig von der SVP als Figur für deren nicht vorhandenen Ausländerhass dienen soll.

Shanky Wyser, wie der gebürtige Inder heisst, ist natürlich ein Glücksfall für eine Partei, die man bisher eigentlich als ziemlich ausländerfeindlich wahrgenommen hat. So ist er natürlich gelungenes Futter für die Propagandamaschine der SVP.

«Ich hatte schon als Kind Freude an der Landesfahne.» Früh gestört habe er sich dagegen an seinen muslimischen und jüdischen Mitschülern: «Ich kann mich erinnern, dass diese Kinder in der fünften Primarklasse den Schul-Samichlaus schwänzten. Damals habe ich mich intuitiv an Sonderrechten für Minderheiten gestossen. Im Rückblick war das der Anfang meines Interesses an der Ausländerpolitik.»

Soso, ein Inder stört sich daran, dass man Minderheiten respektiert. Das ist natürlich wieder sehr SVP-like. Es hätte mich ja auch gewundert, wenn er wirklich ein anderes Gedankengut mitgebracht hätte…

Der letzte Absatz ist noch interessanter…

Er selber sei im Übrigen nie als Fremder behandelt worden und habe auch keinen Rassismus erlebt – «ausser jetzt vielleicht im Wahlkampf mit diesem Leserbrief». Überhaupt werde das Thema Rassismus viel zu hoch gehängt, findet Wyser. «Wenn die SVP darauf aufmerksam macht, dass es unter den Kosovo-Albanern mehr Kriminelle gibt als bei anderen Bevölkerungsgruppen, dann hat das mit Rassismus doch nichts zu tun», findet er. «Es ist nun einmal eine Tatsache, dass die Menschen vom Balkan eine ganz andere Mentalität haben als wir.»

Sorry, aber das nehme ich ihm nicht ab. Für den adoptierten Inder wird also das Thema «Rassismus» viel zu hoch gehängt (ich habe bewusst diese Form gewählt). Nun, ich denke, gerade in der Schweiz gibt es eine lange Tradition von Rassismus und Angst vor Fremdem.

Was mich bei solchen Leuten einfach nur anwidert ist, dass sie es eigentlich besser wissen müssten. Es ist enttäuschend und beleidigend. Gerade für Leute wie mich. Aber ja, wer hätte so etwas von einem bekennenden SVPler auch anders erwartet…

Blocher und Südafrika

Es gibt Leute, die mögen den abgewählten Bundesrat Christoph Blocher. Es gibt Leute, die finden seine Arbeit gut. Letztlich gibt es auch Leute wie mich, die ihn äusserst kritisch sehen. Deshalb sind meine Beiträge in meinem Blog auch sehr kritisch und teilweise auch sehr abwehrend gegenüber Blocher und seine strammen Mannen von der sogenannten «Volkspartei».

Die obenerwähnte Bemerkung dient nur der Einleitung. In meinem heutigen Beitrag geht es um eine Grundstimmung bei Blocher-Fans und Fanatikern, die man immer wieder einmal beobachten kann und die von C. B. wohl auch selber ein wenig geschürt wird.

Es gibt Leute, die halten C. B. für den besten Mann im Bundesrat. Für den einzig wirklich fähigen unser Land zu «retten». Vor was retten? Einige werden jetzt wohl hinter vorgehaltener Hand das Wort «Ausländer» flüstern, andere vielleicht das Wort «EU».

Es geht mir nicht darum, dass Bild von Blocher zu demontieren. Bei wirklich (blinden) Gläubigen ist so etwas ohnehin nicht möglich. Aber vielleicht fangen dann mal einige Leute an selbstständig zu denken…
In der Online-Ausgabe der UNIA-Zeitung «Work» habe ich einen sehr interessanten Artikel über Christoph Blocher und seine Tätigkeiten rund um das Apartheidregimes in Südafrika gefunden.

(Zur Info an alle Jungen Blocher-Fans: Das Apartheidregimes in Südafrika war eine rassistische Trennung von «dunkelhäutigen» und «weissen» Bürgern. Es waren z. B. Kontakte zwischen «Farbigen» und «Weissen» teilw. verboten; «Farbige» verdienten bei gleicher Arbeit weniger, etc.)

In diesem 2005 erschienen Artikel stehen u. a. folgende, äusserst interessante Passagen:

«… Längst hatten sich auch zahlreiche Staaten den Uno-Sanktionen gegen Südafrika angeschlossen. Doch Südafrikafreund Blocher kümmerte das nicht. Seit Jahren kämpfte er zusammen mit dem Rechtsaussen- Propagandisten und heutigen SVP-Nationalrat Ulrich Schlüer «gegen die weit verbreitete Desinformation über das südliche Afrika». Unter Desinformation verstanden Blocher und Schlüer nicht nur die Berichte linker Medien über die rassistische südafrikanische Politik, sondern auch die Berichterstattung international renommierten Medien wie der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung» oder des «Wallstreet Journal». »

«1982 gründete Blocher die «Arbeitsgruppe südliches Afrika» (ASA), der er als Präsident vorstand. Und er hob deren Kampfpostille, das «ASA-Bulletin », aus der Taufe. Darin durften Militärs, Rechtspolitiker und Wirtschaftsführer wortgewaltig das südafrikanische Regime rechtfertigen. Zum Beispiel die zentralen Säulen der Rassentrennung. So zeigte das «Asa-Bulletin» laut dem «Magazin» Verständnis für den «Immorality Act». Dieser verbot unter Androhung von Gefängnisstrafen jegliche sexuellen Beziehungen zwischen Schwarzen und Weissen. Verständnis und Rechtfertigung auch für den «Bantu Education Act»: Dieser verordnete, dass Schwarze nur getrennt von Weissen unterrichtet werden sollten. Blochers und Schlüers «ASA-Bulletin» kritisierte die Entkolonialisierung Afrikas nach dem Zweiten Weltkrieg und rief zu einer «europäischen Neokolonialisierung zur Rettung des sterbenden Afrika» auf.»

Ich werde diese Passagen nicht weiter kommentieren, sagen sie doch selber schon sehr viel aus…
Den ganzen Artikel kann man übrigens hier nachlesen: http://www.workzeitung.ch/tiki-read_article.php?articleId=289

Von Geschwüren und anderen Dingen…

Ich habe mich schon gefragt, wann die erste rassistisch motivierte Attacke gegen die neue Miss Schweiz Whitney Toyloy geritten wird.

Die «Partei National Orientierter Schweizer» («PNOS»), Sektion Langenthal, sieht sich gezwungen, die neue Miss Schweiz als «Geschwür» zu bezeichnen, «welches die freie, unabhängige Eidgenossenschaft bereits am Auffressen ist».

Mir fehlen die Worte… Dem Schreiber dieser Zeilen, Dominic Lüthard, seines Zeichens Vorsitzender dieser Partei, müsste man vielleicht einmal einige Lektionen in Geschichte erteilen. Allerdings ist das wohl nur reine Zeitverschwendung. Leute wie er, die von einem eidgenössischen (reinrassigen) Volk träumen, gibt es leider immer noch.

Leute, die sowas öffentlich(!) schreiben bzw. denken, sind eine Schande für unser Land. Ich hoffe, diese Äusserungen, die mehr als nur beleidigend sind, werden ein rechtliches Nachspiel haben!