Gedanken zu Oslo 2011

You may say that I'm a dreamer
But I'm not the only one
I hope someday you'll join us
And the world will be as one

— John Lennon (Imagine)

Am vergangenen Freitag, dem 22. Juli 2011, ereigneten sich in Norwegen – in Oslo und auf der Insel Utøya zwei grausame Anschläge. Verübt durch – so der bisherige Stand – einen Einzelnen. Mindestens 92 Menschen verloren bei diesen grauenhaften und menschenverachtenden Taten ihr Leben. Der Täter konnte zum Glück gefasst werden.

Entgegen den ersten vorschnellen Reaktionen (thematisiert u. a. im «Bildblog» oder im Nachhinein auch von Stefan Niggermeier auf «FAZ.NET» gehört der Täter nicht zu einem islamistischen Kreis. Im Gegenteil. Gemäss ersten Informationen handelt es sich dabei um einen christlich-konservativen Rechtsextremisten und Islamophoben.

Das allerdings die meisten Menschen Terroranschläge mit Moslems gleichsetzen, beweist der folgende Beitrag, den Philippe Wampfler in seinem Blog veröffentlicht hat. Und es ist doch tatsächlich so: Sobald irgendwo ein Anschlag medial ausgeschlachtet werden kann, nimmt der Otto-Normal-Bürger an, es wären Islamisten am Werk. Dass aber zahlreiche Anschläge, z. B. in Deutschland von Rechtsextremen gegen Linke und deren Einrichtungen verübt werden, wird geflissentlich übersehen. Rechtsextreme Gewalt scheint zwar verpönt – aber offenbar akzeptiert zu werden. Ein sehr bedenklicher Schritt.

Normal?

Sitze in meinem Bett, höre Miles Davis und lasse die vergangenen Stunden Revue passieren. Eigentlich wars ein normaler Tag. Nur, was ist schon normal in dieser Zeit?

Gibt es überhaupt ein „Normal“? Gab es das jemals? Sollte es das überhaupt geben?

Schmerz.

In den letzten Tagen und Wochen ist sehr viel in meinem Leben passiert. Vieles, was ich so nicht erwartet hätte. Obwohl ich eigentlich durch (fast) nichts mehr zu erschüttern wäre, so hat es mich doch in meinen Grundwerten erschüttert – am Glauben an das Gute im Menschen.

Nach all diesen Jahren, nach all diesen durchaus negativen Erlebnissen mit Menschen glaube ich dennoch an das Gute. Das Leben wäre sonst schlicht nicht ertragbar. Zumindest für mich nicht. Enttäuschenderweise musste ich wieder einmal feststellen, dass Menschen mit Worten wie „Freundschaft“ und „Vertrauen“ nicht die gleichen Bedeutungen assoziieren wie ich dies tue. Schade. Aber, that's life.

So werden halt Sätze wie „Ich vertraue dir“ zu reinen Floskeln degradiert. Floskeln, die man halt einfach so sagt und nicht wirklich ernst meint. Man sagt sie, gedankenlos, weil sie der Gegenüber gerne hört. Eigentlich enttäuschend. Aber so sind wir Menschen offenbar: Wir mögen es, belogen zu werden. Wir mögen es, betrogen zu werden. Wir mögen es, das man uns verletzt…Denn, manchmal ist der Schmerz das einzige Gefühl, das uns noch daran erinnert, das wir Menschen sind.

Out The Blue (John Lennon)

Out The Blue (John Lennon)

Out the blue you came to me
And blew away life's misery
Out the blue life's energy
Out the blue you came to me

Everyday I thank the Lord and Lady
For the way that you came to me
Anyway it had to be two minds one destiny

Out the blue you came to me
And blew away life's misery
Out the blue life's energy
Out the blue you came to me

All my life's been a long slow knife
I was born just to get to you
Anyway I survived long enough to make you my wife

Out the blue you came to me
And blew away life's misery
Out the blue life's energy
Out the blue you came to me

Like a U.F.O. you came to me
And blew away life's misery
Out the blue life's energy
Out the blue you came to me

Mad World…

Manchmal wär ich halt doch gerne gross... 

Manchmal, da ist man selber viel zu klein um das Grauen auf dieser Welt überhaupt erfassen zu können…

All around me are familiar faces 

Worn out places

Worn out faces

Bright and early for the daily races

Going nowhere

Going nowhere

Their tears are filling up their glasses

No expression

No expression

Hide my head I want to drown my sorrow

No tomorrow

No tomorrow

Children waiting for the day they feel good

Happy birthday!

Happy birthday!

Made to feel the way that every child should

Sit and listen!

Sit and listen!

Went to school and I was very nervous

No one knew me

No one knew me

Hello teacher tell me what’s my lesson

Look right through me

Look right through me

Chorus:

And I find it kind of funny

I find it kind of sad

The dreams in which

I’m dying are the best I’ve ever had

I find it hard to tell you

I find it hard to take

When people run in circles it’s a very very

Mad world

Mad world

Enlarging your world

Mad world

(Mad World, written by Roland Orzabal – Tears for Fears)