Ein Stöckchen in Ehren kann niemand verwehren… Oder so…

Zuerst dachte ich, mein Hund (der beste von allen) würde einen Amok-Lauf mit seinem Stöckchen starten. Aber dann sah ich, dass es der äußerst liebenswürdige Daniel Menna war, der mir ein Stöckchen zuwarf. Da nehme ich mir doch mal Zeit und beantworte das und schreibe zugleich mal wieder einen Blog-Beitrag…

Hat dich Twitter schon dazu veranlasst, die eine oder andere Position zu überdenken?

Auf «Twitter» habe ich sehr viele interessante Menschen (so auch den Fragesteller) getroffen und «kennen»-gelernt. Diskussionen sind meistens – so hoffe ich – für beide Seiten bereichernd. Meistens habe ich durch Diskussionen andere Seiten gesehen. Seiten, die mein Denken bereichert haben und mich, meistens – oh Wunder – in meinen Positionen bestärkt haben.

Für wen schreibst du deinen Blog?

Wenn ich denn mal schreiben würde… Aber das ist eine andere Geschichte. Ich schreibe in erster Linie für mich. Nur für mich. Nun gut, dies ist natürlich etwas seltsam, dann könnte ich ja eigentlich entweder gar nicht oder dann im Geheimen schreiben. Ich würde lügen, wenn ich behaupten würde, dass ich mich nicht über Besucher freue. Nur, dann müsste ich zu anderen Themen und – was noch wichtiger wäre – viel fleißiger schreiben. So ist mein Blog mein «Frankenstein’sches Experiment» und wird es wohl auch für immer bleiben.

Findest du Menschen, die zu Fondue Rotwein trinken, befremdlich, bzw.: könntest du mit solchen Menschen befreundet sein?

Die Frage finde ich sehr interessant und möchte sie sogleich erweitern: Kann ich mit Menschen befreundet sein, die wehrlose Brotstückchen in geschmolzenem Käse äußerst brutal in Gesellschaft ertränken? Die also Käse als gebändigten «Lava Strom» geniessen? Und dazu auch noch Alkohol, ALKOHOL(!) trinken? Sind das nicht die Schlimmsten auf dieser Welt? Huch, ich schweife ab…

Ich trinke selber keinen Alkohol. Verbiete dies anderen nicht und mag es jedem gönnen, der diesen Freuden etwas abgewinnen kann. Ob allerdings ein Rotwein zu einem Fondue passt, wage ich zu bezweifeln. Eine Freundschaft würde ich deshalb nicht kündigen. Es ist doch so wie bei Fruchtsalat: Die Mischung macht erst den Reiz aus. Zumindest bei manchen Gerichten. Und bei manchen Menschen.

Welche Rolle spielt für dich die lokale Berichterstattung (Lokalzeitungen + Webseiten, Lokalradio und -TV)?

Vor zwei Jahren habe ich ein Abo für den «Tagesanzeiger» abgeschlossen und mag die Zeitung ganz gerne, auch wenn ich sie selten vollständig lese. Vor einigen Monaten habe ich auch noch die «Sonntagszeitung» abonniert, aber der Zeitungsbote hat wohl Mühe, sich in meinem Dorf zu orientieren zu finden.

Daneben habe ich natürlich noch das ortshiesige Käseblatt abonniert. Wobei ich da natürlich nur die Todesanzeigen und die Leserbriefe lese. Alles andere erfahre ich durch den «Tagi» oder das Internet. Und jetzt beantworte ich endlich die Frage…

Lokale Berichterstattung spielt in meinem Leben eine sehr untergeordnete Rolle. Das ist wie mit den Bergen: Sie sind schön anzuschauen, engen den Horizont aber doch sehr ein. So verhält es sich auch mit unseren Medien hier…

Immer wieder heißt es, das Internet mache die herkömmlichen Medien obsolet. Trotzdem ist es für viele Menschen eine grosse Sache, wenn sie in der Zeitung oder im TV erscheinen. Was glaubst du, warum ist das so?

Für viele Menschen erscheinen die «traditionellen» Medien nicht so vergänglich wie das Internet. Auch wenn das objektiv gesehen natürlich Unfug ist. Gerade das Fernsehen ist heutzutage einem extrem schnellen Wandel unterworfen (Hallo liebe Quote…!). Bei Printmedien kommt noch der Bonus hinzu: Ausschneiden und an die Wand hängen. Das Internet ausdrucken funktioniert ja nicht wirklich…

Ich denke nicht, dass die «traditionellen» Medien wirklich obsolet werden. Gerade wenn man mal «abschalten» will («offline sein» ist der neue «Luxus»!) ist gerade eine gute Zeitung unverzichtbar. Und wenn nicht zum Lesen… kann man sie immer noch zum Erschlagen der Fliegen einsetzen, die bei aufkommender Langeweile herumschwirren.

Aber ernsthaft: Das Prestige ist viel grösser, wenn man im TV erscheint – außer vielleicht in einem Fahndungsaufruf in den Nachrichten. Fernsehen ist noch was, da kommt nicht jeder rein. Im Internet kann man sich selber produzieren. Wer schlecht – oder eben gut – genug ist, hat dort Erfolg. In Zeitungen und im TV gibt es in dieser Hinsicht noch einige Hemmschwellen (außer vielleicht bei den privaten TV-Stationen…)

5 Fragen an meine Follower…

  1. Wie gehst du mit «Trollen» auf Twitter um? Füttern oder Verhungern lassen?
  2. «Social Media» ist vergänglich – Teilst du diese These?
  3. Wenn man dich anfragen würde, würdest du die Chefredaktion eines Printmediums übernehmen? Falls ja, von welchem?
  4. Inwiefern haben Twitter, Facebook und Co. einen Einfluss auf den Weltfrieden? Sind wir dank diesen Medien näher am globalen Frieden oder nicht?
  5. Was wäre ein neues, innovatives Medium, dass du dir wünschen würdest?

Mein liebster Freund…

Mein liebster Freund,

irgendwann musste es wohl soweit kommen. Du bist nun zehn Jahre alt. Ein stolzes Alter für deine Art. Sagt man. Für mich ist das zu wenig. Du bist mein liebster Freund, mein treuester Begleiter. Ohne dich herrscht in meinem Leben eine gähnende Leere. Eine Lücke, die nicht wieder aufzufüllen ist.

War dieser Zeitpunkt bis vor einigen Tagen noch in allzu weiter Ferne (wo er auch hingehört), so ist er seit heute schlagartig näher gerückt: Der Tag, an dem ich mich von dir verabschieden muss. An dem ich dich gehen lassen muss und du mich alleine zurücklässt. Aber gute Freunde sind füreinander da, nicht wahr? Es ist meine verdammte Pflicht diesen letzten Weg mit dir zu gehen, wenn es soweit sein wird. Dich nicht alleine zu lassen in diesen letzten Minuten, wenn die Ärztin dir eine Spritze gibt und du dich fragst, warum du jetzt wieder gestochen wirst.

So wie du für mich all die Jahre da warst, so will ich nun für dich da sein. Du hast mir mehr gegeben, als alle Menschen in meinem Leben zusammen. Ich lasse dich nicht allein. Ich werde für dich stark sein, auch wenn es mir schwer fällt. Und du sollst meine Tränen nicht sehen. Du sollst dich nicht wieder um mich sorgen…

Und irgendwann, werden wir uns wieder sehen…

Momo (Winter 2012)

Update: Nun wurdest du am 12.01.2013 von deinen Schmerzen erlöst. Mögest du in Frieden ruhen, mein Freund.

Ein Jahresrückblick. Oder so.

Ich mag Rückblicke eigentlich nicht. Sie erinnern mich immer ständig an meine ganzen Fehler. Und eigentlich wollte ich dieses Jahr keinen schreiben. Als ich aber den Rückblick bei Philippe Wampfler  las, hatte ich zumindest eine Inspiration. So erfolgreich wie er bin ich allerdings – leider – nicht.

Lediglich 39 Artikel habe ich in diesem Jahr veröffentlicht – die meisten im November 2012. Das Echo auf viele Beiträge war sehr positiv, auch wenn keine eigentlichen Diskussionen in meinem Blog stattgefunden haben – es gab ab und zu mal einen Kommentar. Im «realen Leben» werde ich übrigens auf meine Blogbeiträge nie angesprochen. Ein Umstand, der mir nicht ganz ungelegen kommt…

Ich liebe es zu schreiben. Mit Worten zu spielen, mit Texten zum Nachdenken anzuregen. Gewiss, meine Kommasetzung ist ganz altmodisch (und vermutlich vielfach unnötig) und meine langen Schachtelsätze machen das Lesen nicht ganz einfach. Aber das ist meine Art zu schreiben. Mehr kann ich nicht.

Wenn ich ein Fazit aus dem vergangenen Jahr ziehen sollte, wäre es wohl ein durchaus gemischtes: Die Welt ging nicht unter. Aber die Menschheit tanzt in einem aussichtslosen Tanzwettbewerb mit dem Teufel um ein klein wenig Verschnaufzeit. Der letzte Tanz hat begonnen und die Menschheit hinkt – nicht nur auf der Tanzfläche – hinterher. Nein, auch ohne Weltuntergang sieht es düster aus. Und nein, damit meine ich nicht die nackten Wirtschaftszahlen, die durchaus auch schlecht sein können. Ich meine die Menschheit als solches.

Folgendes Zitat zeigt ganz schön, was ich denke:

«We’re not gonna make it, are we? People, I mean. »

«It’s in your nature to destroy yourselves. »

«Yeah. Major drag, huh? »


Zitat aus «The Terminator 2: Judgement Day»

Aber ich schweife ab. Eigentlich wollte ich ja über meinen Blog schreiben. Eigentlich. Und «uneigentlich» (ja, das Wort gibt es nicht… ich weiss…) hängt das alles irgendwie zusammen. Ich kann für mich nicht in Anspruch nehmen, die Welt verändern zu können. Für so wichtig nehme ich mich nicht. Aber ich versuche – auch wenn ich ständig scheitere – jeden Tag meine Welt zu verbessern. Irgendwie. Und solange ich morgens noch die Kraft finde, aus dem Bett zu steigen, werde ich es versuchen…

Weihnachtswunsch.

Weihnachten steht vor der Türe und im TV laufen all die alten Filme, mit denen ich gross geworden bin und die ich seit meiner Kindheit schätze. Allen voran natürlich «Der kleine Lord» mit einem wunderbaren Sir Alec Guinness.

«Der kleine Lord» blieb mir dieses Jahr besonders in Erinnerung: Eine rührende Geschichte über einen Jungen, der in seinem Onkel nur das Gute sieht und all die negativen Seiten, die den Erwachsenen durchaus nicht verborgen bleiben, ausblendet. Jetzt könnte man einwenden, dass der Junge hoffnungslos naiv und gutgläubig wäre. Ein «Gutmensch» halt, wie es sie heutzutage so oft gibt und wie sie oft belächelt werden.

Für mich steht der kleine Junge für das, was uns Menschen eigentlich ausmachen sollte: Für den Glauben an das Gute im Menschen.

Ich möchte in einer Welt leben, in der man Menschen wieder vertraut. In der man Menschen nicht zuerst nach ihrem Aussehen, ihrem Glauben, ihrer politischen Einstellung beurteilt oder gar verurteilt. Ich möchte in einer Welt leben, in welcher ein Flüchtling die Hilfe erhält, die er verdient. In der ein Mensch, der aus seiner Heimat flüchten muss – aus welchen Gründen auch immer – wie ein Mensch behandelt und nicht als «Problem» oder «Kostenfalle» gesehen wird. Und in der jeder Mensch eine Chance erhält, so dass ich mir so etwas nicht mehr wünschen muss…

Und ich möchte in einer Welt leben, in der es selbstverständlich ist, anderen Menschen zu helfen, für andere Menschen da zu sein, für die Menschlichkeit einzustehen.

In dieser Welt möchte ich leben. Und das nicht nur während der Weihnachtszeit, sondern das ganze Jahr über. Für so eine Einstellung sollte es keine Programme wie «Jeder Rappen zählt» geben müssen.

Solidarität und Menschlichkeit sollten keine Werte sein, die dem «Geben-und-Nehmen»-Prinzip unterliegen. So eine Welt wünsche ich mir.

Es gibt seit eh und je, auch in «Der kleine Lord», Menschen, denen es besser geht, die viel besitzen und es gibt solche, die weniger oder gar nichts besitzen. In unserem heutigen Wirtschaftssystem, das auf biegen und brechen immer wieder gerettet wird, wird es solche Unterschiede immer geben.

Es gibt Menschen, die besitzen sehr viel Kraft. Sei es politische oder finanzielle. Von ihnen würde ich mir wünschen, dass sie sich ihrer Verantwortung bewusst werden… 

«Aus grosser Kraft folgt grosse Verantwortung» (Zitat aus «Spider-Man»)

Grosse Kraft bringt grosse Verantwortung mit sich. Egal ob in der Wirtschaft oder in der Politik. Wer einen grossen Konzern führt, sollte nicht nur (Aktionärs-)Gewinne vor Augen behalten sondern sollte nie vergessen, dass hinter den Zahlen auch Menschen stehen. Ein Politiker, der sich jederzeit für Wahlen verkaufen muss, sollte nie vergessen, dass seine Worte gehört werden.

Ich zweifle nicht, dass sich viele Politiker und Manager an dieses Zitat aus «Spider-Man» halten. Sie sind es, die stillen Schaffer im Hintergrund, die man niemals vernimmt. Zu hören sind dafür andere…

Unser Leben währt nicht unendlich auf Erden. Auch unser Planet hat nicht unendlich viele Ressourcen. Es wird uns nicht gelingen, dass alle Menschen alles haben. Das sollte uns aber nicht daran hindern, jedem Menschen ein würdiges Leben zu ermöglichen.

Diesen Text habe ich mit dem «Kleinen Lord» begonnen, so werde ich ihn mit einem weiteren Zitat beenden: «Jeder Mensch sollte mit seinem Leben die Welt ein ganz klein wenig besser machen.»

Ich wünsche mir eine bessere Welt. Für alle.

Ein Wunsch.

Manchmal setzt sich eine kleine Fee auf meine Schulter, schaut mich an und fragt dann, was ich mir wünsche. Ich überlege lange, sehr lange. Dabei beobachte ich auf der Strasse das Treiben. Hektisch gehen Menschen ihren Geschäften nach. Jeder still für sich. Anonym in einer Stadt. Eine Szene wie sie überall möglich ist.

Und dann fällt mir der Wunsch ein. Es ist einer, den ich schon seit Jahren mit mir herum trage. Erfüllen könnte sie nur – wenn überhaupt – die kleine Fee, die schon langsam ungeduldig wird. «Was wünschst du dir denn nun» scheint sie mich vorwurfsvoll zu fragen. Jeder andere hätte sich wohl schon was gewünscht. Reichtum, Macht, Unsterblichkeit oder vielleicht – aber nur vielleicht – den Weltfrieden.

«Schau, liebe Fee», beginne ich. «Es sind eigentlich ganz viele Wünsche, die ich habe. Ich möchte gerne frei leben. Möchte durch die Strassen laufen können, ohne die Blicke auf mich zu ziehen. Ich möchte tun was ich tun will. Sagen was ich zu sagen hätte. Ich möchte leben, ohne Angst.  Und ich möchte eine Zukunft haben. Ein Leben.»

Die Fee schaut lange. Überlegt lange.

«Und? Was wünschst du dir konkret?»

«Ich möchte weiss sein.», antworte ich.