Back to black – Zum Tod von Amy Winehouse

We only said goodbye with words
I died a hundred times
You go back to her
And I go back to black…

— Amy Winehous (Back to black)

Am Wochende erhielt der Club 27 einen weiteren Neuzugang: Amy Winehouse, britische R'n'B- und Soulsängerin verstarb im Alter von nur 27 Jahren.

Die offizielle Todesursache ist noch nicht bekannt. Es darf aber angenommen werden, dass ihr ausschweifender Lebensstil einen grossen Einfluss darauf hatte.

Tragisch. Nicht nur weil sie äusserst talentiert war sondern weil sie auch so jung gestorben ist.

Was mich persönlich irritiert sind die vielen Wortmeldungen à la "Sie ist ja selber schuld" oder "In Oslo sind über 90 Menschen gestorben, trauert für die", etc. Die hässliche Fratze der ach so sozialien Netzwerke zeigt sich so ziemlich rasch und das Mitleid mit Amy Winehouse hält sich arg in Grenzen.

Ich habe damit so meine Mühe: Auch wenn Amy Winehouse Drogen genommen und sich damit letztlich selber ins Jenseits befördert hat, so bleibt sie dennoch ein Mensch. Ein Mensch, der offenbar mit dem Ruhm und dem Leben nicht mehr zurecht kam und so in den Drogen landete wie so viele vor und nach ihr.

Alle diejenigen, die jetzt so tun, als wäre sie selber schuld, offenbaren damit mehr über sich selber, als über Amy Winehouse.

Eine grossartige Stimme ist verstummt. Ein menschliches Leben beendet. Und nur das zählt.

Gedanken zu Oslo 2011

You may say that I'm a dreamer
But I'm not the only one
I hope someday you'll join us
And the world will be as one

— John Lennon (Imagine)

Am vergangenen Freitag, dem 22. Juli 2011, ereigneten sich in Norwegen – in Oslo und auf der Insel Utøya zwei grausame Anschläge. Verübt durch – so der bisherige Stand – einen Einzelnen. Mindestens 92 Menschen verloren bei diesen grauenhaften und menschenverachtenden Taten ihr Leben. Der Täter konnte zum Glück gefasst werden.

Entgegen den ersten vorschnellen Reaktionen (thematisiert u. a. im «Bildblog» oder im Nachhinein auch von Stefan Niggermeier auf «FAZ.NET» gehört der Täter nicht zu einem islamistischen Kreis. Im Gegenteil. Gemäss ersten Informationen handelt es sich dabei um einen christlich-konservativen Rechtsextremisten und Islamophoben.

Das allerdings die meisten Menschen Terroranschläge mit Moslems gleichsetzen, beweist der folgende Beitrag, den Philippe Wampfler in seinem Blog veröffentlicht hat. Und es ist doch tatsächlich so: Sobald irgendwo ein Anschlag medial ausgeschlachtet werden kann, nimmt der Otto-Normal-Bürger an, es wären Islamisten am Werk. Dass aber zahlreiche Anschläge, z. B. in Deutschland von Rechtsextremen gegen Linke und deren Einrichtungen verübt werden, wird geflissentlich übersehen. Rechtsextreme Gewalt scheint zwar verpönt – aber offenbar akzeptiert zu werden. Ein sehr bedenklicher Schritt.

Normal?

Sitze in meinem Bett, höre Miles Davis und lasse die vergangenen Stunden Revue passieren. Eigentlich wars ein normaler Tag. Nur, was ist schon normal in dieser Zeit?

Gibt es überhaupt ein „Normal“? Gab es das jemals? Sollte es das überhaupt geben?

Schmerz.

In den letzten Tagen und Wochen ist sehr viel in meinem Leben passiert. Vieles, was ich so nicht erwartet hätte. Obwohl ich eigentlich durch (fast) nichts mehr zu erschüttern wäre, so hat es mich doch in meinen Grundwerten erschüttert – am Glauben an das Gute im Menschen.

Nach all diesen Jahren, nach all diesen durchaus negativen Erlebnissen mit Menschen glaube ich dennoch an das Gute. Das Leben wäre sonst schlicht nicht ertragbar. Zumindest für mich nicht. Enttäuschenderweise musste ich wieder einmal feststellen, dass Menschen mit Worten wie „Freundschaft“ und „Vertrauen“ nicht die gleichen Bedeutungen assoziieren wie ich dies tue. Schade. Aber, that's life.

So werden halt Sätze wie „Ich vertraue dir“ zu reinen Floskeln degradiert. Floskeln, die man halt einfach so sagt und nicht wirklich ernst meint. Man sagt sie, gedankenlos, weil sie der Gegenüber gerne hört. Eigentlich enttäuschend. Aber so sind wir Menschen offenbar: Wir mögen es, belogen zu werden. Wir mögen es, betrogen zu werden. Wir mögen es, das man uns verletzt…Denn, manchmal ist der Schmerz das einzige Gefühl, das uns noch daran erinnert, das wir Menschen sind.

Out The Blue (John Lennon)

Out The Blue (John Lennon)

Out the blue you came to me
And blew away life's misery
Out the blue life's energy
Out the blue you came to me

Everyday I thank the Lord and Lady
For the way that you came to me
Anyway it had to be two minds one destiny

Out the blue you came to me
And blew away life's misery
Out the blue life's energy
Out the blue you came to me

All my life's been a long slow knife
I was born just to get to you
Anyway I survived long enough to make you my wife

Out the blue you came to me
And blew away life's misery
Out the blue life's energy
Out the blue you came to me

Like a U.F.O. you came to me
And blew away life's misery
Out the blue life's energy
Out the blue you came to me