Warum schreibe ich? Die Frage könnte ich natürlich – oder vermutlich besser – anders formuliert sagen: Warum bin ich ich? Zwei Fragen mit vermutlich den gleichen Antworten und doch kann ich keine einfache Antwort dazu geben. Grund? Ich weiss es selber nicht.
Ich bin, ähnlich wie Frankensteins’ Kreatur, ein Geschöpf aus vielen verschiedenen Einflüssen. Angst, Hass, Verzweiflung und Misstrauen haben meine ganze Kindheit geprägt (und wer nun denkt, ich würde untertreiben, der kennt mich nicht!). Das ich Menschen nicht mag, hat schon seine Gründe…
Und nein, so etwas vergeht nicht mehr… Leider? Ich weiss nicht… Mein tiefgehendes Misstrauen hat mich in letzter Zeit vor einigen Enttäuschungen bewahrt…
Warum ich dann schreibe? Warum ich mitteile?
Nein, ich habe nicht wirklich etwas zu sagen. Das, was ich schreibe kann man auf anderen Seiten – meist von pubertären, 15-jährigen, kleinen Gören – ebenfalls lesen…
Ich schreibe, weil ich lebe. Lebe, weil ich schreibe. Es ist eine Therapie. Ohne Ziel.
Ziellosigkeit.
Vor einigen Jahren war ich tiefer. Ich hatte einige Versuche hinter mir, mein sinnloses Leben fortzuwerfen. Einige Male hätte es fast funktioniert. Aus heutiger Sicht denke ich, hätte es doch bloss… zumindest manchmal…
Deshalb schreibe ich… Solange ich schreibe, lebe ich… Und eines Tages, wenn ich nicht mehr schreibe… Wenn ich nichts mehr zu sagen habe… Dann kann ich gehen… Irgendwann…
Und ich liebe. Ich liebe, weil ich leben darf und darf lieben, weil ich lebe. Ohne meinen Engel gäbe es mich nicht mehr. Und niemand, kein Hahn, würde danach krähen. Für sie schreibe ich. Für sie und für mein Leben.