Back to black – Zum Tod von Amy Winehouse

We only said goodbye with words
I died a hundred times
You go back to her
And I go back to black…

— Amy Winehous (Back to black)

Am Wochende erhielt der Club 27 einen weiteren Neuzugang: Amy Winehouse, britische R'n'B- und Soulsängerin verstarb im Alter von nur 27 Jahren.

Die offizielle Todesursache ist noch nicht bekannt. Es darf aber angenommen werden, dass ihr ausschweifender Lebensstil einen grossen Einfluss darauf hatte.

Tragisch. Nicht nur weil sie äusserst talentiert war sondern weil sie auch so jung gestorben ist.

Was mich persönlich irritiert sind die vielen Wortmeldungen à la "Sie ist ja selber schuld" oder "In Oslo sind über 90 Menschen gestorben, trauert für die", etc. Die hässliche Fratze der ach so sozialien Netzwerke zeigt sich so ziemlich rasch und das Mitleid mit Amy Winehouse hält sich arg in Grenzen.

Ich habe damit so meine Mühe: Auch wenn Amy Winehouse Drogen genommen und sich damit letztlich selber ins Jenseits befördert hat, so bleibt sie dennoch ein Mensch. Ein Mensch, der offenbar mit dem Ruhm und dem Leben nicht mehr zurecht kam und so in den Drogen landete wie so viele vor und nach ihr.

Alle diejenigen, die jetzt so tun, als wäre sie selber schuld, offenbaren damit mehr über sich selber, als über Amy Winehouse.

Eine grossartige Stimme ist verstummt. Ein menschliches Leben beendet. Und nur das zählt.

2 Gedanken zu „Back to black – Zum Tod von Amy Winehouse“

  1. Die zynischen Stimmen, die ihren Tod relativieren haben schon ein gutes Argument; man kann nicht für alle trauern, man kann nicht allen Toten hinterhertrauern. Wenn man berühmten Junkies hinterherweint setzt man möglicherweise falsche Prioritäten und glorifiziert Menschen, die es wegen ihrer Lebensweise nicht verdient haben, zum Vorbild erhoben zu werden.

    1. Hallo Stefan,
      danke für deinen Kommentar. Ich seh das ein wenig anders: Grundsätzlich sind im Tod alle Menschen gleich und haben den gleichen Respekt verdient.
      Das, was wir über Amy Winehouse wissen, wissen wir in erster Linie aus der Boulevard- und Regenbogenpresse. Was in ihr vorging, warum sie Drogen nahm, etc., das wissen wir nicht und/oder können es nur erahnen.
      Ich will ihre Lebensweise keineswegs verteidigen. Nur masse ich es mir nicht an, jetzt über sie zu richten und zu sagen „selber schuld“.
      Letztlich wird man sich an sie nicht wegen ihrer Musik erinnern, sondern wegen ihrer Skandale. Und das scheint mir schon fast „Strafe“ genug zu sein – wenn man hier überhaupt von Strafe reden kann.

      Freundliche Grüsse,
      Abhijit

Kommentare sind geschlossen.