Willkommen in der Hölle

Wie es wohl wäre, wenn man sein eigenes Leben aus der dritten Perspektive sehen könnte. Eine Art «Ich»-Movie – einfach ohne Effekte und natürlich ohne Make-up. Das wahre Leben halt. Wie wäre das wohl?

Wie würde man sich selber wahrnehmen? Man gibt den coolen Typen; die schwer «knackbare» Braut oder den arroganten Karriere-Typen, der keine Gelegenheit und kein Bett ungenutzt lässt, um auf der Karriereleiter einen vermeintlichen Schritt weiterzukommen; oder den abgehalfterten Callboy, der verzweifelt auf der Suche nach einer willigen Frau ist. Und wenn man sich selber sieht?

Dann sieht man einen Menschen, der eine Rolle spielt – und das nicht unbedingt immer preisverdächtig. Vielleicht würde man sich auch seiner selbst schämen, wenn man sehen würde, mit welchen Floskeln, Nichtigkeiten und Sprüchen man seine Umwelt nervt. Und wenn man sich dann selber sieht, vielleicht in «Slow Motion» würde man sich wohl auch fragen, was ist nur aus mir geworden. Was wurde aus den Kindheitsträumen, den Idealen, den Wünschen. 

Willkommen im Leben. Willkommen in der Hölle.

Abhijit geht offline.

Ich habe mich bereits seit längerem mit dem Gedanken beschäftigt. Und nun habe ich ihn – zugegebenermassen einige Tage früher als geplant – auch umgesetzt. Ich bin ab sofort nicht mehr in irgendwelchen Messenger-Programmen anzutreffen.

Das tue ich natürlich nicht einfach so. Ich habe beschlossen, mein Leben zu ändern, nicht mehr (zu)viel Zeit meinem Leben in der virtuellen Welt zu schenken. Ich habe noch einen Haufen Bücher, der gelesen werden will, habe noch so viel Musik zu hören und noch so einige Dinge zu entdecken. Dann werde ich auch mehr Zeit für mein Weblog haben und natürlich für all meine Projekte.

Ich weiss, dass sich jetzt einige vor den Kopf gestossen fühlen müssen. Und diejenigen können auch ruhig sauer auf mich sein.

Wer mich kontaktieren will, kann das jederzeit über Mail oder SMS tun. Ja, ich lebe noch. Ich bin mitten drin.