Das Lumia 950

Dieser Beitrag ist in doppelter Hinsicht eine Premiere: Er wurde auf meinem «Windows 10»-Laptop geschrieben und hat zum Thema «Windows 10 Mobile». Ganz spontan und sehr günstig konnte ich ein «Lumia 950» mit der aktuellen «Windows»-10-Build XXX erwerben.

Seit 2007 bin ich mehrheitlich sowohl beruflich als auch privat mit einem Mac unterwegs. Allerdings gab es immer mal wieder kurze Abstecher in die «Windows»-Welt mit geeigneter Hardware. Dabei habe ich bewusst die Version 8(.1) übersprungen und bin von Windows 7 direkt zu Windows 10 gewechselt. Beruflich arbeite ich inzwischen vorwiegend mit «Windows 8.1» und neu – einem «Surface 4 Pro» sei Dank – mit «Windows 10». Da mich die 10. Version aus dem Hause Microsoft derart überzeugt hat und ich von meinen Arbeitskollegen sehr viel Positives über «Windows Mobile» gehört hatte, wollte ich mir selber einmal ein Bild machen…

Vielleicht einige Worte zur Hardware: Das «Lumia 950» ist das derzeitige Spitzenmodell von Microsoft und ist von der Ausstattung und Verarbeitung her über jeden Zweifel erhaben. Ich habe mir die «Dual-Sim»-Variante geholt. Diese ermöglicht es mir, zwei Nummern über ein Telefon zu betreiben. Beispielsweise eine für die Firma und eine Private. Daneben kann man – was für heutige Verhältnisse eine Seltenheit ist – den Akku wechseln und sogar den internen Speicher auf bis zu 200 GB erweitern. Das Display ist brillant und sogar noch besser aufgelöst als das meines aktuellen Telefons (565ppi gegen 326ppi beim iPhone 6). Auch die Kamera soll, zumindest gemäss den Daten, derjenigen des iPhones überlegen sein – dies werde ich aber in den nächsten Tagen noch ausführlich testen. Da ich momentan öfters mal Bilder auf meinen «Instagram»-Account hochlade, ist mir eine gute Bildqualität sehr wichtig.

Installation

Die initiale Einrichtung verlief ohne nennenswerte Zwischenfälle und das Gerät fühlt sich sehr schnell an. Kein Wunder: Microsoft hat sein Betriebssystem ähnlich gut bzw. ressourcensparsam programmiert wie die Konkurrenz aus Cupertino.

Erster Eindruck

Wundervoller Screen...Das System ist verdammt schnell. Das «Lumia 950» wird von einem «Snapdragon 808» angetrieben und hat 3 GB an RAM. Das «iPhone 6» besitzt lediglich eine Zweikern-CPU und 1 GB Arbeitsspeicher. Die meisten Telefone mit «Android» sind da heute schon weiter. Aber das stört nicht weiter, die Bedienung ist bisher absolut flüssig.

Natürlich, als «iOS»-Nutzer der (fast) ersten Stunde muss ich mich umgewöhnen: Viele Dinge funktionieren anders als bei meinem bisherigen Telefon. Wobei «anders» nicht zwangsläufig «schlechter» bedeutet.

Erstes Verwenden

Da ich bisher auf meinen «iDevices» die Daten via Cloud-Dienst synchronisiert habe, musste ich zuerst einmal diese Dienste einrichten. Erste positive Überraschung: «iCloud» kann «out of the box» synchronisiert werden. Bei meinem damaligen Ausflug in die «Android»-Welt musste ich dazu noch extra Programme kaufen. Insgesamt macht das System einen sehr aufgeräumten Eindruck und macht wirklich Spass. Sogar das «Flat»-Design gefällt mir.

Apps…

Auch wenn bereits sehr viele Apps vorinstalliert sind – natürlich auch unnötig viel «Bloatware», so sind dennoch nicht alle meine Bedürfnisse abgedeckt. Also auf in den «Store» und geschaut was es so gibt… Und… Gähnende Leere…

Mein Vorgehen

Meine Vorgehensweise bei Systemwechseln war bisher immer die, dass ich bestehende Applikationen mit möglichst gleichwertigen Programmen ersetzen wollte, sodass ich auf nichts verzichten müsste. Obwohl ich auf meinem iPhone zig Apps installiert habe, verwende ich doch nur einige wirklich intensiv. Aber irgendwie konnte ich mich noch nie dazu durchringen, die unbenutzten zu löschen. Die üblichen Verdächtigen wie «Facebook», «Instagram» oder auch «Whatsapp» gibt es natürlich auch für die Microsoft-Plattform.

Aber gerade bei anderen Apps sieht es düster aus: So gibt es noch nicht einmal eine App für meine «Sonos»-Anlage. Und auch für andere Apps wie beispielsweise «Boldomatic» oder nur schon einen anständigen RSS-Reader(!) sieht es ausgesprochen düster aus. Und genau das erschwert mir einen Umstieg doch sehr. Ich fühle mich in die Zeiten von «iOS» 2.x zurückversetzt: Es gibt zwar schon einen «App Store» aber nicht wirklich viele (gescheite) Applikationen. Entscheidend für das Fortbestehen von Windows 10 Mobile wird zweifelsfrei das Angebot an Apps sein.

(Vorläufiges) Fazit

Ich mag die Hardware. Sie sieht toll aus und ist sauber verarbeitet. Inzwischen bin ich sogar soweit zu sagen, dass mir das (eckige) Design des «Lumia 950» wesentlich besser gefällt als dasjenige meines «iPhones». Ebenso mag ich das Kacheldesign von Windows 10. Ich bin es von meiner Workstation her gewohnt und finde es einen sehr spannenden Ansatz, mit dem ich mich sehr gut anfreunden konnte. Was mir weniger gut gefällt – und was mich ehrlich gesagt das ganze doch sehr skeptisch betrachten lässt – ist das mangelnde Angebot an Apps. Das ist schade, die Plattform hat durchaus Potential.