Der Vampir hat ausgebissen…

Manchmal habe sogar ich Recht: DJ Bobo ist mit seinem Song „Vampires Are Alive“ am Eurovisions-Contest 2007 bereits in der Vorausscheidung kläglich gescheitert. Für einige mögen vielleicht die Ostblock-Allianzen daran Schuld sein (was auch vermutlich mit ein Grund war), für andere allerdings die unsagbar schreckliche Präsentation eines eigentlich nicht so schlechten Songs. Schade, dass Bobo nicht alle Töne getroffen hat… Bobo war nicht einmal im Stande seinen Song richtig zu singen und hat keinen einzigen Ton getroffen… Okay, das habe ich eigentlich auch nicht anders erwartet… Nachtrag: Der letzte Satz bezieht sich natürlich darauf, dass er gescheitert ist, nicht auf seine künstlerischen Fähigkeiten.

Natürlich waren auch die anderen Darbietungen nicht wirklich besser und um Musik geht es auch nicht wirklich.

Ich persönlich hätte jedenfalls nicht DJ Bobo geschickt…

Retter ins W-End

Normalerweise freue ich mich nicht wirklich aufs W-End. Von Erholung und dem süssen Nichtstun einmal abgesehen, rinnt diese Zeit von Samstag und Sonntag durch meine Hände wie Wüstensand.

Heute – genau am Erstveröffentlichungsdatum – war sie nun da. Endlich. Schon viel zu lange habe ich auf sie gewartet. Eldorado. Die neue CD meines absoluten Lieblingssängers (Schweiz) Stephan Eicher. Beim Ersten durchzappen bereits den einen oder anderen Song entdeckt.

Jetzt kann das Wochenende kommen…

PS: Nein, bei Stephan Eicher handelt sich nicht um einen DJ-Bobo-Verschnitt. Stephan Eicher kann Musik machen…

Soldaten sind Kinder

Der berühmte deutsche Sänger Herbert Grönemeyer hat einen bekannten Song, der «Kinder an die Macht» heisst und davon handelt, dass man Kindern das «Kommando» geben sollte. Warum? Weil Kinder keine Kriege führen. Oder etwa doch?

Kriege gibt es schon seit Menschengedenken. Schon immer haben sich ganze Völkerstämme bekämpft. Die Gründe waren damals wie auch heute sehr trivialer Natur: Eroberung von Territorium, Ausweitung von Macht oder das Vernichten einer bestimmten, missliebigen Rasse. Kinder spielten schon früher eine wichtige Rolle in Kriegen. So leider auch heute: Mindestens 300'000 Kinder unter 18 Jahren sind derzeit weltweit in Feindseligkeiten verwickelt. Die meisten Kindersoldaten sind zwischen 15 und 18 Jahre alt, die Rekrutierung jedoch beginnt schon bei Zehnjährigen und sogar noch jüngeren Kindern. Wenn nicht gerade durch das Militär, dann durch die Industrie, die Medien und die Politik in Form von versteckter Werbung.

Szenenwechsel. Ein ganz gewöhnlicher Kindergarten: Kinder sind am Spielen. Sie spielen mit ihren Bauklötzen, mit ihren Puzzles oder malen kleine Kunstwerke. Da gibt es aber in der Ecke einen kleinen Jungen (oder auch ein kleines Mädchen), dass traurig in die Runde schaut und mit dem sich niemand abgibt. Eigentlich wollte es ja mit seinen Kameraden ein Spiel spielen, nur wollen diese nichts mit ihm zu tun haben. Grund? Unbekannt. Für einen Erwachsenen vorerst nicht sichtbar.

Jeder kennt die Situation. Vielleicht aus Sicht des Opfers, vielleicht aus derjenigen des Täters. Kinder sind keine Soldaten. Sie sind nur grausam. Grausam ehrlich.

Soldaten sind Kinder. Kinder sind hilflos. Sie können sich nicht selber wehren, können nicht zwischen Gut und Böse unterscheiden – zumindest nicht nach der Definition der «Erwachsenen». Sie wissen oft nicht, was sie tun, bzw. warum sie es tun. Sie tun es einfach. Intuition?

Soldaten geht es ähnlich: Auch sie können sich nicht wehren, gegen ihre Vorgesetzten, müssen Befehlen nachkommen, auch wenn sie dies oft nicht wollen. Sie geraten vielmehr zum Spielball der Politiker und Generäle. So gesehen, sind Soldaten Kinder.

Drehen wir den Satz doch einmal um: Kinder sind Soldaten. Diese Aussage können mindestens 300'000 Kinder bestätigen, die in weltweiten Konflikten als Soldaten missbraucht werden. Vor allem in Afrika dienen sie ihren Generälen als effiziente Kriegswaffe – besser als Kanonenfutter. Auf ihre Seele wird dabei keine Rücksicht genommen. Sie müssen für fanatische Ideen ihr Leben hingeben – auch wenn sie eigentlich nur Kinder sein wollen. Grammatikalisch stimmt der Satz in beide Richtungen – inhaltlich jedoch nicht.

Krieg bedeutet die Rückkehr zum primitiven Ursprung unseres Lebens: Immer dann, wenn Menschen zu kriegerischen Mitteln greifen müssen, geht ein Stück dessen verloren, was den Menschen einst vom Tier unterschieden hat – der Verstand. Die meisten Kriege bringen keine Sieger hervor, es gibt letztlich nur Verlierer. Leider sind auch die Soldaten die Verlierer. Sie müssen für andere Menschen ihre Haut riskieren auch wenn sie es nicht wollen.

«Gebt den Kindern das Kommando». Ein Stück aus dem Song «Kinder an die Macht» von Grönemeyer. Was würden Kinder anders tun? Kinder sehen die Welt nicht mit den gleichen, von der Realität gemarterten Augen. Für sie bedeutet jeder Tag eine neue Reise in die unglaubliche Welt des Lebens. Jeden Tag finden sie etwas Neues heraus, begegnen allem Fremden mit ihrer kindlichen Neugier und sind nicht von Anfang an so vorurteilsbehaftet wie die Erwachsenen. Kinder würden, wenn sie an der Macht wären, die Prioritäten anders setzen. Sie denken nicht soweit voraus, planen nur für die nächsten Stunden. Sie verbringen ihre Stunden nicht mit dem Planen von Kriegen. Sie tragen ihre Konflikte direkt aus. Die einzigen „Folgen“ davon sind meistens einige Beulen oder blaue Augen. Angesichts dessen, was in einem Krieg passiert, ist das allerdings verkraftbar.

Kinder sehen die Welt anders. Mit Kinderaugen. Unschuldig. Vorurteilslos. Neugierig.

Soldaten sind keine Kinder mehr. Sie haben ihre Unschuld verloren, mussten sie aufgeben im Namen derer, für die sie kämpfen.

Wie würde wohl die Welt aussehen, wenn Kinder an der Macht wären. Vielleicht ein wenig unordentlicher, vielleicht mehr spontaner, vielleicht auch verspielter. Ganz sicher wäre sie aber eines: friedlicher.

Dieser Text stammt vom 09. April 2003 – ist also fast 3 Jahre alt. Geschrieben habe ich ihn als Schulaufgabe für eine Kollegin, die mich um Hilfe bat. Inhaltlich ist er nach wie vor aktuell. Leider.

Liste 2006 – Die 1.

Das Jahr neigt sich rasend schnell dem Ende zu und so beginne auch ich mit meinen 2006er-Listen. Hier mal eine, mit meinen absoluten Lieblingssongs. Im Gegensatz zu anderen Listen bezieht sich diese nicht ausdrücklich auf Songs des Jahres 2006 sondern auch auf Stücke, die ich in diesem Jahr entdeckt und schätzen gelernt habe.

01 Phil Carmen Moonshine Still
02 Lovebugs feat. Lene Marlin Avalon
03 Glenn Frey I’ve Got Mine
04 Glenn Frey You Belong To The City
05 Jan Hammer Crocket’s Song
06 Depeche Mode Precious
07 Depeche Mode Strangelove
08 Jack Johnson Upside Down
09 Xavier Naidoo Der Weg
10 Xavier Naidoo Was Wir Alleine Nicht Schaffen