Die Reise zum Bild

Viele meiner Freizeitbeschäftigungen tangieren mein Studium und meinen Job. Als «Ausgleich» dazu habe ich vor einigen Jahren die digitale Fotografie für mich entdeckt. Als ich im April 2009 meine erste Digitalkamera (eine «D90» der japanischen Firma «Nikon») erwarb, machte ich mich gleichzeitig auf einen langen Weg, an dessen Ende ich noch längst nicht angekommen bin. Es ist ein stetiger Weg des Scheiterns, Erkennens und Lernens.

Die Reise zum Bild

Mein Weg wäre wohl etwas weniger steinig und mit mehr Erfolgen gekrönt gewesen, hätte ich zu Beginn einmal ein wenig Literatur studiert – oder zumindest das Handbuch gelesen. Etwas, was ich höchst selten tue (allerdings hat mir der Online-Kurs  von Christian Anderl doch sehr bei den «Basics» geholfen…). Es wäre einfacher gewesen, definitiv. Nur manchmal ist es wichtiger zu lernen, wie man einen Weg geht als das man ihn (frühzeitig) beendet. So dauert meine Reise noch immer an.

Die Reise zum Bild

Vor einiger Zeit habe ich meine «Lightroom»-Bibliothek auf die neue Version migriert und im gleichen Zug auch die alten Bilder, die in «Aperture» waren, nach «Lightroom» exportiert. So befinden sich für den Zeitraum von 2009 bis 2014 rund 7'143 Bilder in der neuen Bibliothek. Während es in den Jahren 2012 bis 2014 nur 2'227 Schnappschüsse gab, sind es für das aktuelle Jahr (bis Mai 2015) bereits 2'158.

Seit 2009 befinde ich mich nun auf einer Reise. Manchmal schaue ich mir die Bilder an, die ich in den vergangenen Jahren gemacht habe. Viele gefallen mir immer noch sehr. Viele sind mit Emotionen und besonderen Augenblicken verbunden. Einige würde ich hingegen so nicht mehr realisieren. Sei es aus handwerklichen oder aus inhaltlichen Gründen. Einige Dinge ändern sich nun mal und da ich vorwiegend im Rohdatenformat «RAW» arbeite, kann ich auch sechs Jahre alte Bilder wieder bearbeiten. Sie wieder auf meinen Weg mitnehmen.

Die Reise zum Bild

Auf dieser Reise konnte ich nicht nur meine Skills festigen und weiterentwickeln. Ich fand auch die Themen, die mich interessieren, die ich in Bildern festhalten wollte. Egal ob dies nun Landschaften, Berge, Strassenszenen oder Makroaufnahmen sind.

Und auf dieser Reise habe ich viele talentierte Fotografen kennengelernt und auch wenn ich normalerweise versuche ohne Vorbilder zu leben, so gibt es doch einige Fotografen, deren Stil ich mag und besonders schätze. Zu diesen gehören zweifelsfrei die Schweizer Franco Circelli, der mich mit seinen Portraitaufnahmen immer wieder zum Staunen bringt. Oder da wäre Christian Pfammatter zu nennen, der sowohl in der Portraitfotografie als auch in der Landschaftsfotografie eine unbestrittene Grösse ist. Und da wäre Sascha Erni. Dieser hat in mir die Liebe zur S/W-Fotografie geweckt. Es gibt natürlich noch viele mehr, die mich beeinflussen… Sie alle aufzuzählen wäre wohl einen eigenen Text wert…

Die Reise zum Bild

Auf dieser seit 2009 andauernden Reise habe ich viel gelernt, viele Menschen kennengelernt und noch mehr gesehen. Ich konnte mein Auge für die Kleinigkeiten schärfen, die manchmal das gewisse «Etwas» im Leben darstellen. Die Kleinigkeiten, die aus einer normalen Situation, einen unvergessenen Moment machen. Viele davon konnte ich auf Bildern festhalten. Viele bleiben mir nur als Bild im Kopf in Erinnerung. Und so weiss ich, dass meine Reise noch lange nicht zu Ende ist. Es gibt noch so viel zu «sehen».

Diesen Text habe ich auch auf meinem Fotografie-Blog veröffentlicht.