Zeit.

Irgendwie hat man oftmals zu wenig davon. Und dann – wenn man sie nicht unbedingt benötigt – auch wieder zu viel. Ihren Wert lernt man erst dann zu schätzen, wenn es zu spät ist. Man kann sie nicht fassen, hingegen erfassen, einteilen, benutzen, missbrauchen und schätzen.

Wovon ist hier die Rede?

Zeit.

Es gibt – die Gesundheit einmal ausgenommen – wahrscheinlich kein Gut, das so kostbar ist, wie die Zeit. Und: Zeit kann man sich nicht in beliebigen Mengen kaufen. Für jeden hat der Tag 24 Stunden (oder 1'440 Minuten oder 86'400 Sekunden). Dabei hat jeder an jedem Tag gleich viel Zeit zur Verfügung. Wie er sie nutzt, steht auf einem anderen Blatt und nicht selten muss man sich abends im Bett die Frage stellen, ob sich der vergangene Tag überhaupt gelohnt hat, ob es nicht eher vergeudete Zeit war. Vielfach muss man sich dann selber eingestehen, dass es nicht wirklich ein lohnender Tag war.

Jeder Mensch hat andere Prioritäten. Für die einen ist ein guter Job, Geld und die damit verbundenen Annehmlichkeiten unumgänglich, für andere zählt das Leben. Natürlich argumentiert dabei die erste Gruppe, dass das eine das andere bedingt, aber das ist ein anderes Thema.

Wer krank wird, sterbenskrank, der überlegt sich zweimal, was er mit seiner verbleibenden Zeit machen will. Er muss sortieren, zwischen Nutzlosem und dem, was ihm wirklich etwas bringt.

Nur, was ist es, was einem wirklich etwas bringt? Nun, jeder – und wirklich jeder – muss das mit sich selber ausmachen.

Zeit ist kostbar. Man sollte sie nicht mit Dingen verschwenden, die von vergänglichem Wert sind.

Happy Birthday, abhijitbossotto.com!

Am heutigen Tage feiert mein kleines, bescheidenes Blog seinen ersten Geburtstag. Und was damals, am 18. Mai 2006 als frankensteinisches Experiment begonnen hat, hat sich in all den Monaten zu meinem Lieblingshobby entwickelt.

Dabei war eigentlich nie geplant, ein Blog als Hauptprojekt zu betreiben. Vielmehr sollte es nur einen kleine Teil meiner neuen Webseite darstellen. Da ich mich aber um andere Projekte kümmern musste, blieb der Wunsch nach einer neuen, eigenständigen Webseite auf der Strecke und so verblieb mir nur mein Webtagebuch. Oftmals musste ich mein Blog vernachlässigen, oftmals fehle mir schlichtweg die Kreativität oder einfach nur die pure Lust am Schreiben.

Verschiedene Anlässe, egal ob aus Politik, Entertainment oder aus dem ganz normalen menschlichen Alltag haben mich zu diversen – manchmal sinnvollen, manchmal sinnlosen – Einträgen inspiriert. Einige haben ein grosses Echo ausgelöst und andere, von denen ich eigentlich so etwas erhofft habe, blieben wie ein Tropfen im Ozean – unerhört.

Und manchmal frage ich mich, wozu ich das hier mache. Wozu ich mich – unregelmässig zwar – stundenlang abrackere und Texte schreibe, im Netz recherchiere oder neue Sachen ausprobiere. Ich mache es nicht für Ruhm oder Anerkennung. Auch keine materiellen Reize können meine Finger zur Tastatur lenken.

Wozu dann?

Durchschnittlich besuchen mein Blog rund 50 reale Personen (keine Hits). Wenn von diesen 50 Besuchern auch nur 10 % meines Inhaltes aufgenommen haben und sich vielleicht den einen oder anderen Gedanken darüber machen, bin ich schon mehr als zufrieden. Ich möchte nicht mit der Moralkeule um mich schlagen. Wenn man in jedem meiner Einträge zwischen den Zeilen liest und darin eine kleine Botschaft findet, habe ich meinen Zweck erfüllt :-)

Und so wird mein Blog auch im zweiten Jahr sein Unwesen treiben – unabhängig und gedankenversunken. Einige Ideen werde ich versuchen umzusetzen. Andere bleiben vermutlich gute Vorsätze, wie es halt so üblich ist…

Und eigentlich wollte ich ja meinem Blog ein neues, schönes Kleid verpassen. Doch, irgendwie kam ich nicht dazu. Na gut, ich werde es vielleicht in einigen Wochen in Angriff nehmen. Mal sehn.

Und für diejenigen, die es interessiert, hier einige Zahlen und Fakten:

Das Blog ist inzwischen seit 365 Tagen ununterbrochen online; dabei wurde es mit rund 272 mehr oder weniger intelligenten Beiträgen gefüttert. Reagiert wurde darauf mit etwa 642 Kommentaren, was einem Kommentar-Durchschnitt von etwa 1.78 pro Tag gleichkommt. Beiträge gibts rund 0.74 pro Tag. Ich bin also nicht gerade sehr fleissig.

Vielleicht noch ein Wunsch für die Zukunft: Ich wünsche mir die Muse, um täglich meinen Beitrag dazu zu liefern, dass einige Menschen ihren Verstand benutzen.

Happy Birthday, abhijitbossotto.com!

Grosses Aufräumen…

Ich habe mir mal die Zeit genommen, um meine Blogroll aufzuräumen. Mit der Zeit häufen sich ja Links zusehends an. Und mit vielen Leuten hinter den Seiten habe ich leider auch keinen Kontakt mehr. Und da ich bei denen eh nicht mehr in der Liste stehe, fliegen die jetzt auch raus. Basta.

P0rn0s, 6 und Liebe

Es gibt Leute, die können Sex und Liebe trennen. Für andere gehört beides unzertrennlich zusammen. So ist es nur eine Frage der Zeit, bis sich man sich in die Haare kriegt und oftmals erscheinen Leute, die man für tolerant gehalten hätte, als erzkonservative oder sogar prüde Leute, für die die Sexualität nicht weniger als die Sünde schlechthin ist.

Für die Jugendlichen von Heute gehört Sex zum Leben. Anders als Generationen vor ihnen treibt es ihnen nicht die Schamesröte ins Gesicht, wenn sie sich die Bravo kaufen – gewisser Seiten wegen – oder mit ihren Freundinnen und Freunden hemmungslos über ihre Sexualität reden.

Gesternabend lief im «WDR» die Diskussionssendung «hartaberfair», die den Titel trug «Alles gesehen, nichts mehr gefühlt – wie schädlich ist die Pornowelle?». Ich hatte die Sendung schon einmal gesehen und als ausgesprochen interessant und kurzweilig in Erinnerung. Deshalb schaltete ich nicht gleich wieder um – auch wenn das Alternativprogramm nicht wirklich von Interesse war.

Letztendlich ging es in der Sendung darum, dass die Jugendlichen von Heute zwar wissen, was «Gangbang» und «Oralsex» ist, aber über ihren eigenen Körper nicht im geringsten Bescheid wissen.

Die Scheinheiligkeit Erwachsener, wird bei diesem Thema wieder einmal sehr deutlich: Es geht ja nur um den Schutz der Kinder und Jugendlichen… (Vor was müssen die denn geschützt werden? Nicht eher, vor wem?). Klar, dass man Heute auch freizügiger herumläuft – warum auch nicht? Klar gibt es Orte, wo man sich einigermassen passend anziehen sollte – aber sonst? Und wer behauptet, das wäre dann ein Persilschein für sexuelle Übergriffe, macht es sich natürlich viel zu leicht.

Ob vierzehnjährige, pubertierende Mädchen und Jungens schon Sex haben sollen oder nicht, vermag ich nicht zu beurteilen. Ich denke allerdings, es ist so, wie bei vielen Dingen im Leben: Sind beide damit einverstanden und wissen sie, was sie tun (und aus welchen Gründen), dann sollte dem nichts im Wege stehen. Und nur weil es nicht in die verstaubten Moralvorstellungen einiger selbsternannter Sittenwächter passt, ist es noch lange nicht schlecht.

Natürlich muss dieses Verhalten von seinen Gegnern nicht für super befunden werden. Darum geht es allerdings auch gar nicht. Es geht darum, die Toleranz zu leben, die man sich selber ebenfalls zugestanden haben möchte, bei Einstellungen, die vielleicht nicht allen passen.