Günter Grass’ Geständnis

Selbst zu uns in die tiefste Schweizer Provinz ist der Skandal – oder sollte man ihn besser Skandälchen nennen – um den Nobelpreisträger Günter Grass gedrungen. Natürlich ist es ein äusserst wirksamer PR-Gag für sein neues Buch – ob gewollt oder nicht.
Ich werde es mir auf alle Fälle besorgen. Nicht deswegen. Sondern weil ich immer schon mal was von ihm lesen wollte und da kommt mir eine Biografie gerade gelegen.
Und ausserdem… Entscheidend ist für mich nicht, was er anno dazumal gemacht hat… Nur, was er jetzt tut, das zählt. Und der Mann verdient nur eines: Respekt. Recht so!

9 Gedanken zu „Günter Grass’ Geständnis“

  1. Natürlich gebe ich dir Recht. Nur, frage ich mich, wem sowas nützt, wenn er auf Dinge angesprochen wird, die teils älter sind, als der Fragende bzw. der Kritiker. Nicht, dass ich ihm das Recht dazu abspreche… Nur, mir scheints… Hier kommen einige hinter den Öfen hervorgekrochen, die nur auf die Gelegenheit gewartet haben…

  2. Also ich finde schon, dass man bedenken muss, dass der Grass damals 17 Jahre jung war und wie alle Deutschen nicht gerade frei in seiner Wahl war… Auch er stand unter großem Einfluss.
    Ich verüble es ihm nicht. Er war jung. Und er war nur kurze Zeit da drin. Deshalb muss er doch nun wirklich womöglich Auszeichnungen, Preise – was auch immer abgeben! Quatsch!

    Was ich blöd finde ist einfach die Tatsache, dass er es ausgerechnet jetzt kundgibt, zur Veröffentlichung seiner Biografie!
    Das hätte er entweder eher oder gar nicht tun sollen. Aber nicht aus Publicity-Gründen!

  3. Das Argument kann ich nicht unterstützen. Ich finde einfach, dass manches nicht so einfach verjährt, weil alles was man in seinem Leben tut irgendwo im Wesen dieses Menschen seine Grundlage hat, ob man es nun später bereut oder nicht. Und sein Wesen kann man nicht einfach ablegen, man kann es höchstens auf äusseren oder inneren Druck hin selbst in Schranken weisen.

  4. Ja, das ist natürlich wiederum auch so. Und mir geht es dabei auch gar nicht wirklich um speziell das was er tat. Ich find halt nur einfach, dass Arschlöcher ganz einfach in der Regel Arschlöcher bleiben. Und von Arschlöchern will ich nichts haben. Ich meide einige Bands die ich musikalisch gut finde, schlicht weil ich _weiss_, dass die einzelnen Bandmitglieder Arschlöcher sind. Ist meine Art der Konsequenz bei sowas… und bei Herrn Grass wär das bei mir nicht anders. Also nicht die Sache an sich, sondern der Typ Mensch ist entscheidend.

Kommentare sind geschlossen.